Verletzung nationalen Heiligtums

„Gespräche über Europa“ der Konrad-Adenauer-Stiftung sind ein fester Bestandteil des Schlesischen Seminars. Foto: Wochenblatt.pl

„Deutsch-polnischer Kampf um Oberschlesien (1918-1922)“ war das Leitthema des diesjährigen 26. Schlesien-Seminars. Vom 26. bis 29. Oktober wurden jedoch nicht nur die historischen Ereignisse und ihre Folgen diskutiert. Auch die heutigen deutsch-polnischen Beziehungen standen zu Debatte.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Ereignisse ein großer Streit zwischen Polen und Deutschland über die Region, in der wir heute leben, waren“, sagte Lucjan Dzumla, Chef des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit. Bernard Gaida, Vorsitzender des Verbandes deutscher Gesellschaften, fügte in seiner Rede hinzu: „Warschau gewann, Berlin verlor, aber die tragischen Folgen trugen die (Ober)Schlesier. Alle, aber vor allem diejenigen, die Deutsche waren und ihre Heimat innerhalb der deutschen Grenzen behalten wollten.“
Zu dem Konflikt sagte Dr. Bernard Linek vom Schlesischen Institut, dass es nicht lediglich eine regionale Auseinandersetzung war, denn auch andere Staaten verfolgten dabei ihre politischen Interessen, insbesondere diejenigen, die ihre Friedenssicherungsarmeen nach Oberschlesien schickten. „Dennoch ist es bis heute schwierig, über die schlesischen Aufstände zu sprechen, denn zumindest die polnische Seite deutet dies oft schnell als Verletzung eines nationalen Heiligtums“, so Linek.

Wochenblatt.pl