Minderheitenidentität: Konzept anderer Zeit

Prof. Klaus Bachmann ist Mitglied der Robert Bosch Academy, die einem Austausch weltweiter Entscheidungsträger, Meinungsbildner und Experten zu Fragen des gesellschaftspolitischen Diskurs dient. Foto: robertboschacademy.de

Politikwissenschaftler und Historiker Prof. Klaus Bachmann spricht über das Parteisystem in Deutschland, eine grüne Kanzlerin und die Rolle der deutschen Minderheit heute.
„Aus der Sicht einer multikulturellen [bundesdeutschen] Gesellschaft sind Mitglieder der deutschen Minderheit in erster Linie polnische Bürger, die halt zusätzlich auch eine deutsche Abstammung haben, so wie andere polnische Bürger eine belarussische, ukrainische, tatarische oder jüdische Abstammung haben. Dieses multikulturelle Konzept ist dafür verantwortlich, dass wir in Deutschland keine riesige ethnische Minderheit von Türken und Russen haben, die ihre Minderheitenrechte einfordern und sich von Deutschland distanzieren. Stattdessen haben wir Türken, Russen, Vietnamesen, Italiener, Griechen die sich als deutsche Bürger fühlen, auch wenn sie oder ihre Vorfahren woanders geboren sind. In einer Gesellschaft, in der das auf jede Familie zutrifft, jeder vierte Deutsche hat Migrationshintergrund, würde es die Familien und die Gesellschaft zerreißen, würde man ein Minderheitenkonzept wie in Polen einführen".

Das ganze Gespräch lesen Sie in der neusten Ausgabe des Wochenblatt.pl, das ab Donnerstag an den Kiosken erscheint.

Wochenblatt.pl