Kein Indianerreservat

Historiker Krzysztof Joachimowicz nahm das Steuer des DFK-Danzig in die Hand. Foto: Leon Schwarzenberg

Krzysztof Joachimowicz ist 43 Jahre alt, Historiker und arbeitet im Museum von Danzig. Seit dem Oktober letzten Jahres ist er der neue Vorsitzende der Danziger Deutschen Minderheit. Der Danziger DFK wurde neu gegründet, weil es in der Vergangenheit zu Streit und Unstimmigkeiten im Bund der Deutschen Minderheit in Danzig gekommen war. Joachimowicz will sich nun wieder voll auf die eigentliche Arbeit des Danziger DFKs konzentrieren: Um den Erhalt der deutschen Kultur und deutschen Sprache, sagt er. Die Sprache sei der zentrale Punkt im Selbstverständnis der deutschen Minderheit und müsse gefördert und bewahrt werden.
Das Bild vom Indianerreservat treffe durchaus zu, wenn es um die deutsche Kultur in Danzig gehe. Zwei Dinge sind Joachimowicz besonders wichtig. Zum einen geht es ihm um die Generation der Zeitzeugen, die heute noch leben: Deren Wissen und Erfahrung sei ein reicher Schatz, den es zu bergen gelte, solange das noch möglich sei. Zum anderen geht es Joachimowicz um die Jugend. Denn das Wissen und die Erfahrung der Alten müsse an die jungen Menschen weitergegeben und lebendig gehalten werden. Ohne diesen Brückenschlag der Generationen lande das alte Wissen nur im Museum.

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