Glatzer pflegen die Erinnerung

Das Mausoleum der Grafen von Magnis in Eckersdorf zeigt deutliche Wasserschäden. Foto: H. Ulbrich

Zu Allerheiligen sind die Friedhöfe in Schlesien voller Menschen. Bereits Tage davor wird an den Gräbern für Ordnung gesorgt. So kümmern sich die Mitglieder des deutschen Freundschaftskreises Glatz um das Lapidarium der Niedersteiner. „Vor einigen Jahren kamen unsere älteren Mitglieder auf mich zu mit der Bitten das Grab des Organisten und Komponisten Paul Kaupert aus Glatz zu retten. Nach einer Ortsbesichtigung habe ich mit dem Friedhofsamt Kontakt aufgenommen und das Grab neu gekauft, auch mit einem ordentlichen Stein samt Grabplatte versehen lassen, weil das alte Metallkreuz defekt war“, so Horst Ulbrich, Vorsitzender des Kreisverbandes der Deutschen in Glatz. Das Grab von Paul Kaupert befindet sich in der Nähe des Eingangs von der Seite mit den vielen Geschäften. „Es wird nun auch für künftige Generationen Zeugnis der Deutschen in Schlesien sein“, sagt Ulbrich zufrieden.
In Eckersdorf haben auch Pfarrer Brauner oder die Grafen Magnis ihre letzte Ruhestätte gefunden. Das Mausoleum der letzteren verfällt, obwohl vor einigen Jahren neues Blech auf dem Dach gelegt wurde. Jetzt sein erhebliche Renovierungsmaßnahmen nötig, denn auch die Wand zum Grabmal im Innenraum sei feucht geworden, bedauert der Vorsitzende: „Wir pflegen gern die Grabstätten, eine Renovierung ist leider von uns nicht zu leisten“.
Horst Ulbricht verspricht jedoch, dass die Gräber der Ordensschwestern in Tscherbeney, das Grab der ehemaligen Besitzerin des Hirschfelder-Hauses, Rosalia Rokitensky, das Denkmal für Elisabeth Kynast, der ehemalige Vorsitzende der Glatzer DFK Ortsgruppe und das Grab des Seligen Kaplans Gerhard Hirschfelder von den in Tscherbeney wohnenden Mitgliedern weiterhin übernommen wird.

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