Gender erreicht sorbische Hymne

Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik (links) mit Historiker und Autor Lars-Arne Dannenberg Foto: K. Kandzia

Die sorbische wissenschaftliche Gesellschaft „Maćica Serbska”, der älteste unter den überregionalen Mitgliedsvereinen des sorbischen Dachverbandes Domowina, hatte neulich unter Bezug auf die zweite Strophe der Hymne „Rjana Łužica” (Schöne Lausitz) mit der Frage „Su jenož mužojo hódni wěčnoh wopomnjeća’?” (Sind nur Männer würdig ewigen Gedenkens) zur öffentlichen Diskussion aufgerufen.
Die Maćica Serbska schlägt vor, den Text „behutsam zu ändern und das parallele Singen der originalen und bearbeiten Version zuzulassen, ohne dass dies zu sehr stören würde.“ In gewisser Weise werde dies jetzt schon praktiziert, wenn Ober- und Niedersorben die Hymne zusammen singen, in beiden Sprachen.
Der neue Text wäre: „Njech nam z klina twojeho wuńdu žony, mužojo, hódni wěčnoh wopomnjeća” (mögen aus deinem Schoß Frauen, Männer ewigen Gedenkens hervorgehen). Zugleich verweist die Vorsitzende der Maćica Serbska darauf, dass die Niedersorben bei der Einbeziehung der Frauen in die Hymne schon einen Schritt weiter sind. So werde die Originalübersetzung von Hendrich Jordan „Och, gab muže (Männer) stanuli...” bereits von vielen parallel so gesungen: „Och, gab luźe (Leute) stanuli...”
Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik bekräftigte seine „persönliche Position“, diese Passage der Hymne „nicht mehr zu unterschreiben, weil hier die bessere Hälfte unseres Volkes fehlt, die Frauen.“

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