Schwenkfelder: Pazifisten unter Protestanten

„Hier ruhen die glaubenstreuen Schwenckfelder, welche in den Jahren 1720 und 1740 auf diesem Viehwege beerdigt wurden. — Die Liebe der Nachkommen in Nord-Amerika setzte den Voreltern zu Probsthayn, Harpersdorf, Langenneudorf und Lauterseifen dieses Denkmal 1863“, so lauten die schlichten Worte auf dem bis heute erhaltenen Schwenkfelder Denkmal in Harpersdorf (Twardocice). Foto: pielgrzymka.biz

Anlässlich des 500. Jubiläums der Reformation in Liegnitz erinnerte gestern das Schlesische Museum zu Görlitz an eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Reformation in Schlesien. Der schlesische Adlige Caspar von Schwenckfeld (1490-1561) ließ sich 1522 von der Lehre Martin Luthers begeistern und wollte der Reformation in Liegnitz zum Durchbruch verhelfen.
Schwenckfeld war mit einigen Aspekten des Lutherschen Protestantismus nicht einverstanden und entwickelte am Ende seine eigene Lehre. Sowohl er als auch seine Anhänger wurden verfolgt und schließlich aus Schlesien verbannt. Eine Gruppe wanderte in den 1730er Jahren nach Pennsylvanien in die USA aus, wo sie eine eigenständige Kirche gegründet hat, die bis heute besteht.
Alle zwei Jahre besuchen Schwenkfelder aus Pennsylvanien Schlesien. Der Austausch mit der Bevölkerung und Studenten der Hirschberger Riesengebirgshochschule für Angewandte Wissenschaft bilde eine Basis für interkulturelle Kommunikation, so Prof. Józef Zaprucki aus Hirschberg.

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