Online-Premiere

Eleni Ionnidou im Gespräch mit Dr. Markus Bauer im Schlesischen Museum zu Görlitz Foto: K. Kandzia

Eine von der Görlitzerin Eleni Ioannidou und ihrem Verein Ars Augusta e.V. entdeckte Oper aus dem Kulturerbe der Schlesischen Hauptstadt Breslau wird heute abends ihre online Premiere feiern.
Am 24. Oktober um 20 Uhr wird Antonio Bionis (1698-1941) „Drama per Musica“ „ISSIPILE“  erstmals in der Neuzeit online präsentiert.
Das Projekt geht auf eine Idee von Eleni Ioannidou zurück, die das Manuskript der Oper im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien entdeckte. Dies ermöglichte die erstmalige Aufführung einer Oper des Venezianers Antonio Bioni. Er war Hofkomponist der Breslauer Oper, die 1725 von den habsburgischen Herrschern in Schlesien gegründet wurde. Der Italiener lebte damals mit einer italienischen Operntruppe in Breslau und schrieb für das Opernhaus der Stadt rund 24 Opern, meist auf Libretti bedeutender italienischer Dichter, wie es damals in Wien Mode war. Die meisten davon vertonen Libretti des herausragenden italienischen Librettisten Pietro Metastasio.
Wie die meisten Metastasio-Libretti ist "Issipile" von der griechischen Mythologie inspiriert. Es ist eine dunkle Geschichte, die auf der Insel Limnos nach der Rückkehr der Argonauten spielt. Die Frauen der Insel, angeführt von Eurinome, wollen sich an der langen Abwesenheit und Untreue ihrer Männer rächen und sie ermorden. Prinzessin Issipile versucht, ihren Vater, König Toante, vor diesem Verbrechen zu retten. Da sie es im Verborgenen tun muss, kommt es zu vielen Komplikationen wegen ihrem Verlobten Giasone, die mit der Vorstellung der Grausamkeit seiner Verlobten nicht umgehen kann.
Die Musik von Antonio Bioni gibt den Sängern die Möglichkeit, dramatische und lyrische Arien von äußerster Schönheit zu singen. Da die Oper 1732 geschrieben wurde, sind bereits erste Anzeichen des Wiener Klassizismus zu erkennen. Diese besonders reichhaltige und intensive Geschichte, wie in der Barockoper üblich, inszeniert der Regisseur Piotr Jedrzejas in der imposanten Gründerzeit-Villa des Industriellen August Lentz in Stettin, die 2020 vollkommen restauriert wurde.

Der Film zu Oper ist am 24. Oktober um 20 Uhr online HIER zu sehen.

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