Oberschlesisches Osterreiten ist Kulturerbe

Das Oberschlesische Osterreiten und weitere Ostertraditionen stehen auf der Liste des immateriellen Kulturerbes. Foto: Mittendrin.pl

Die Oberschlesischen Osterprozessionen zu Pferde stehen nun auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Republik Polen. Darüber entschied der polnische Kultusminister zwar bereits im Sommer, doch die Information darüber ging am 23. März um die Welt.

Den Antrag stellte das Ratiborer Museum zusammen mit der Kattowitzer Abteilung des Nationalen Kulturerbe-Institutes.

Eine Pressekonferenz zu diesem Ereignis erfolgt erst am 14. April im Ratiborer Museum, kündigte Museumsleiterin Julita Ćwikła an.

Das Osterreiten ist ein religiöses Ritual, bei dem die Auferstehung Jesu Christi verkündet wird. In Oberschlesien sind dafür allerdings nur wenige Orte bekannt: Groß Peterwitz (Pietrowice Wielkie), Benkowitz (Bieńkowice) und Sudoll (Sudół) bei Ratibor (Racibórz), Sternalitz (Sternalice) und Bischdorf (Biskupice) bei Rosenberg (Olesno), und Ostroppa (Ostropa), heute Stadtteil von Gleiwitz (Gliwice). In Groß Peterwitz ist das Osterreiten seit über 300 Jahren nachgewiesen. Im örtlichen Dialekt heißt es „rajtowanie“, abgeleitet vom deutschen Wort „reiten“. Bei den Prozessionen kommen bei gutem Wetter teilweise über 100 Reiter zusammen. Wie bei gewöhnlichen Osterprozessionen wird der Zug von einem Priester angeführt. Hinter ihm tragen Gemeindemitglieder die Figur des auferstandenen Christus und ein Kruzifix. Gemeinsam reiten die Prozessionsteilnehmer aus dem Ort heraus auf die Felder, wo bei einem Bittgottesdienst unter freiem Himmel für eine gute Ernte gebetet wird. Danach segnet der Priester die Felder der Landwirte. Auch in der tschechisch-oberschlesischen Gemeinden Luck (Lukavec) bei Fulnek (Fulnek) ist das Osterreiten noch gebräuchlich. (Quelle: orf-oberschlesien.de)

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