Jüdische Schlesier erinnern

Die Görlitzerin Renate Muhr Langeani aus Brasilien mit Tochter Claudia Langeani beim Eröffnungstag der zweiten Jüdischen Gedenkwoche im Kulturforum Görlitzer Synagoge. Foto: M. Wehnert

Im niederschlesischen Görlitz hat am Montag die zweite Jüdische Gedenkwoche begonnen. In der Woche wird in verschiedenen Veranstaltungen an die Geschichte jüdischer Familien und deren Verfolgung in der NS-Zeit erinnert.

Wie bereits vor zwei Jahren besuchen Nachfahren von Görlitzer Juden, die rechtzeitig aus Nazi-Deutschland fliehen konnten, die schlesische Heimatstadt ihrer Familien. In der Neuen Synagoge, die als Kulturforum fungiert, berichten sie über ihre Schicksale und Erinnerungen an Schlesien.

Im vergangenen Jahre erzählten Sabine und Laura Landsberger aus Berlin, wie sie durch Ahnenforschung herausfanden, dass sie vom jüdischen Religionsreformer Abraham Muhr (1781 bis 1847) abstammen und mit der in Brasilien lebenden Renate Muhr aus Görlitz verwandt sind. Nun besucht Renate Muhr aus Brasilien zum ersten Mal nach der Flucht ihre Heimatstadt wieder und berichtet über ihr Schicksal während der Jüdischen Gedenkwoche.

Renate Muhr Legeani wurde 1929 in Görlitz geboren und wuchs als Tochter des Kaufmanns Johannes Muhr in einer herrschaftlichen Wohnung in der Moltkestraße 44 auf.

Am Donnerstag werden im Rahmen der Jüdischen Gedenkwoche sieben Stolpersteine in Görlitz verlegt. Zum Abschluss der Gedenkwoche gibt es am Sonntag das „Görlitz Synagogue Festival“, bei dem im Kulturforum Görlitzer Synagoge Musik gespielt wird. Unter anderem wird dort die norwegisch-jüdische Schauspielerin Bente Kahan aus Breslau mit einem polnisch-ukrainischen Kinderchor jiddische Lieder singen.

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